Tortola sieht auch zwei Jahre nach dem Hurrikan IRMA an vielen Orten noch sehr schlimm aus.
Ein grosser Teil der Wracks ist immer noch nicht geborgen. Wir übernehmen hier ein Eignerschiff, einen Leopard 48. Die Besitzer, Susan und Marc, empfangen uns mit Spaghetti an einer köstlichen Shrimpsauce und einem Glas Wein. Gemeinsam checken wir am folgenden Tag das Schiff, kaufen ein, klarieren aus und werden nochmals zum Essen eingeladen, bevor sie abfliegen. Sie wollen ihren Katamaran in Fort Lauderdale verkaufen, denn ihr geplantes Leben nach der Pensionierung auf dem Schiff erweist sich als zu anstrengend, sogar unmöglich, mit ihrer schwerstbehinderten Tochter.
Die Überführung eines Eignerschiffs ist für uns lukrativ und angenehm. Flug, Essen und alle anfallenden Kosten sind bezahlt. Wir kommen in den Genuss von Mikrowelle, einer richtigen Kaffeemaschine und haben stets frische Eiswürfel.
Florida ist im Sommer brutal heiss und es wimmelt von Moskitos.
Doch im Haus von Katie und Warren in Fort Myers lässt es sich mit Aircondition sehr gut aushalten. Wir baden täglich im Swimmingpool, welcher mit einem grossen Moskitonetz überdacht ist. Katie`s 97-jährige Mutter, zur Zeit auf Besuch, trinkt jeden Tag um fünf ein kaltes Bier. Wir leisten ihr drei Tage lang Gesellschaft.
Zurück in Columbia packen wir Zelt und Wanderschuhe.
Mit dem Mietauto fahren wir in die Höhe zum Shenandoah Nationalpark. Hier wandern wir drei Tage. Am zweiten Tag geben Gabrielles Schuhe den Geist auf, am dritten die von Thomas. Wir kaufen uns notfallmässig neue im Walmart, der zum Glück nur eine Autostunde entfernt ist.
Tagsüber ist es auch in der Höhe heiss, obwohl wir im Schatten der Bäume unterwegs sind. Wir lassen keine Gelegenheit aus uns in den vielen Bächen abzukühlen. Erstaunlicherweise hat es nur wenige Moskitos und Bremsen.
Wir sind im Bärenland. Alle Lebensmittel, sowie Seife, Zahnpasta und Duschmittel müssen entweder im Auto oder in Bärenboxen verschlossen werden. Die Campings sind sehr grosszügig angelegt. Auch wenn sie voll sind, ist der nächste Nachbar noch weit weg. Jeder Platz hat seine Feuerstelle mit Grill und Tisch mit Sitzbänken.
In den Blue Ridge Mountains sehen wir endlich unseren ersten Bären.
Unerwartet taucht der kleine Schwarzbär am Strassenrand auf, als wir mit dem Auto unterwegs sind. Wir wandern wiederum drei Tage und klettern auf jeden steinigen Hügel um die Aussicht zu geniessen.
Nun sind auch Luitgard und Wolfgang zurück in Columbia.
Sie sind die ehemaligen Besitzer der Cypress Cove Marina, wo sie noch zwei Bootsplätze und ein Haus in der Nähe haben. Einen Platz dürfen wir gratis benutzen. Die vor langer Zeit ausgewanderten Deutschen servieren uns Weizenbier und Fleischvögel.
Ihr Schiff, die GREY GOOSE, ein 50Fuss Trawler, liegt im Atlantic Yacht Basin in Great Bridge. Sie wollen es verkaufen. Wir helfen ihnen beim Ausräumen und Transportieren der Nahrungsmittel.
Anschliessend fliehen wir mit Matt, der in Great Bridge wohnt, zum Lake Gaston, wo sein neues Hausboot steht. Wir mieten ein Motorboot und verbringen einen Tag auf und im Wasser.
Das war ein kurzer Blog zur Sommerpause. Wir packen unsere Rucksäcke und ziehen nordwärts. Vielleicht haben wir im nächsten Blog etwas mehr zu erzählen.
Liebe Grüsse von der Maselle
Gabrielle und Thomas