Auf Tenerife durchqueren wir riesige Lavafelder und sehen den höchsten Berg Spaniens, El Teide . Juan, den wir auf Selvagem kennengelernt haben, führt uns in La Laguna aus. Wir essen kanarische Spezialitäten, wie Queso asado (fritierter Ziegenkäse) und Papas arrugadas (MeerwasserGschwellti). Wir sind auf 500m über Meer, es regnet und wir frieren. Im Hafen von Santa Cruz haben wir die letzte Möglichkeit uns mit Schiffszubehör einzudecken. Wir kaufen ein AIS und bauen es ein. Alle grossen Schiffe senden permanent ihre Position, Geschwindigkeit, Kurs und Schiffsname. Auf dem AIS-Bildschirm sehen wir uns und alle sendenden Schiffe im Umkreis von 30 Seemeilen. Wir können viel schneller reagieren, wenn ein Schiff auf uns zusteuert. Die Nachtwachen sind so entspannter, allerdings haben wir auf der 6-tägigen Überfahrt von den Kanaren zu den Kapverden nur drei Cargos in sicherem Abstand gesehen. Die Kanaren gelten als Starkwindgebiet. Zwischen den Inseln wird der Wind wie in einer Düse beschleunigt, wir erleben es. Auf La Gomera finden wir windgeschützte Buchten, wir geniessen es. Zwischen La Palma und El Hierro fangen wir kurz vor Sonnenuntergang zwei Bonitos, zusammen 16kg. Zu viel Fisch: Einen Teil essen wir gleich, den Rest legen wir in Zitronensaft oder salzen und trocknen ihn oder kochen ihn ein. Immer noch zu viel für uns, glücklicherweise können wir einen grossen Teil zu einem gemeinsamen Essen unter Yachties beisteuern, einen weiteren Teil tauschen wir bei Amis (Ärzte) gegen Health Food ein. Nun sitzen wir auf dem Dorfplatz von Espargos in Sal. Buben im Primarschulalter spielen Fussball, Teenies sizen vor dem Laptop, denn hier hat es WiFi. Am Nachmittag noch sah es hier ganz anders aus. Senegalesen versuchten Sonnenbrillen, Uhren oder Schmuck zu verkaufen, einheimische Frauen boten Bananen, Papayas, Yams, Tomaten und Peperonis an. Eine gute Woche schon liegen wir in Palmeira, Sal, vor Anker und warten auf Toja. Wir schnorcheln jeden Tag. Auf dem Rückweg von der Dorfzisterne trägt Gabrielle einen Kanister auf dem Kopf. Das bleibt nicht unbemerkt. Beim Einkauf in der Merceria werden wir darauf angesprochen. Die Menschen sind zu Beginn oft etwas scheu, aber immer freundlich. Nach ein paar Tagen werden wir lieb gegrüsst und manchmal ergibt sich ein kurzes Gespräch. Gabrielle behandelt zweimal den Dorfpolizisten, er hat die Halskehre. Wahrscheinlich ist er beim Fernsehen auf dem Posten in einer schrägen Haltung eingeschlafen. Wir erleben ein europäisches Afrika: Die Preise sind fix und für uns gleich wie für Einheimische. Viel gibt es allerdings nicht und vor allem Früchte und Gemüse sind relativ teuer. Die medizinische Versorgung ist schwierig, zwar gibt es Kliniken, doch ein benachbarter Yachtie musste drei Tage auf ein simples Breitband-Antibiotika warten. Wir hätten ihm ausgeholfen, doch er wollte nicht. Morgen nehmen wir den Anker hoch und freuen uns auf neue Buchten und andere Dörfer auf weiteren Kapverdischen Inseln, bevor wir den Atlantik überqueren. |