Barbuda ist eine flache Koralleninsel mit kilometerlangen rosa schimmernden Sandstränden, nicht höher als 3m über Meer. Wir besuchen eine der grössten Fregattvögel-Brutstätten der Welt. Die Männchen tragen während der Balz einen herzförmigen roten Kehlsack. Zum Ausklarieren brauchen wir drei Stunden: Port Authority (Neubau), Customs (Wohnzimmer), Immigration (Baracke) sind über die ganze „Hauptstadt“ Codrington verteilt, Wegweiser fehlen. Auf der Überfahrt nach St. Barths löst sich die untere Fixierung unserer Windsteueranlage. Zum Glück können wir alles an Bord hieven. Auf dieser Jetset-Insel (4Bier-25 Euro) finden wir in der Anse Colombier ein kleines Paradies. Wir können im ruhigen flachen Wasser die Reparatur durchführen. Endlich dürfen wir uns wieder mit flüssigem Epoxy und Kohlefasermatten vergnügen. Zwischen den Arbeitsgängen schnorcheln wir. War die Karibik bis jetzt top, ist es hier top of the top: Unterwassersicht 30m und mehr, Ammenhaie, Schildkröten, Rochen, Barrakudas, Langusten und eine grosse Korallen- und Fischvielfalt. Unter unserem Schiff saugen sich mehrere Schiffshalter fest, die sich auf unsere Kochabfälle stürzen. Die British Virgin Islands verwandeln GatoRali in ein Tauchboot. Die Unterwasserwelt ist hier top of the top of the top, Segel werden kaum noch gesetzt, wir motoren kurze Strecken von Tauchplatz zu Tauchplatz. Die BVI 's waren früher ein Piratenversteck und werden nun für uns zur Schatzinsel. Wir finden: Uhr, Salatschüssel, kleine Schüssel, Taucherblei, Delta-Anker, Gratinform aus Glas, Bootshaken, Taucherbrille und Schnorchel, mehrere Badetücher und Tauchshirts, Trinkbecher und zur Krönung eine neue digitale Kamera im wasserdichten Gehäuse (leider ohne Ladegerät). Kein Wunder gehen wir kaum noch an Land. Wir starten die erste Etappe unserer Heimreise und brechen mit einem vermeintlich guten Wetterfenster zu den Bermudas auf. Natürlich ist der Wind stärker als angesagt und die Wellen sind auch höher. Wir kommen sehr gut voran, doch bezahlen wir dafür mit einer kräftigen Schüttlerei. Das Navigationslicht auf dem Mast hängt schräg, wir verlieren das Bugkorbbrett, doch die Windsteueranlage hält sich tapfer. Ungeduscht und unrasiert erreichen wir nach sechs Tagen St. George's Harbour. Ein kalter Wind bläst, abends sinkt die Temperatur auf einen gefühlten Gefrierpunkt von 20 Grad, alle Hausdächer sind weiss und scheinen schneebedeckt. Kein Wunder frieren wir. Der Landgang erwärmt uns wieder. Very british, alle grüssen uns und haben Zeit mit uns zu plaudern. Vielleicht liegt es daran, dass heute kein Kreuzfahrtschiff angedockt hat. Wir schlendern durch die Stadt und schauen einem historischen Schauspiel zu. Eine Frau wird auf einer grossen Wippe ins Meer getaucht, das ist die offizielle Strafe fürs Rumnörgeln an ihrem Ehemann. Thomas freuts und Gabrielle ist froh, sind wir nicht verheiratet! |